Was versteht man unter Ausbringmengenberechnung?
Der Begriff „Ausbringmengenberechnung“ bezeichnet in der Landwirtschaft die rechnerische Ermittlung der auszubringenden Mengen von Betriebsmitteln wie Dünger, Pflanzenschutzmitteln oder Gülle auf landwirtschaftlichen Flächen. Ziel dieser Funktion ist es, eine präzise, umweltgerechte und gesetzeskonforme Ausbringung sicherzustellen. Dabei werden u. a. Bodendaten, Wetterbedingungen, Pflanzenbedarf und gesetzliche Vorgaben berücksichtigt, um Über- oder Unterdosierungen zu vermeiden und die Effizienz zu steigern.
Typische Softwarefunktionen im Bereich "Ausbringmengenberechnung":
- Flächenberechnung: Ermittlung der zu behandelnden Fläche basierend auf GPS-Daten oder manuellen Eingaben.
- Maschinenintegration: Anpassung der Berechnungen an die Spezifikationen der verwendeten Ausbringungstechnik.
- Kostenkalkulation: Berechnung der Materialkosten basierend auf den ermittelten Ausbringmengen.
- Automatische Mengenermittlung: Berechnung der Ausbringmenge auf Basis von Flächengröße, Wirkstoffkonzentration und Applikationszielen.
- Nährstoffbedarfsanalyse: Ermittlung des Bedarfs von Kulturen basierend auf Bodenanalysen und Wachstumsphase.
- Einbindung von Geodaten (GIS): Flächenbezogene Planung und Mengenermittlung mit Hilfe von Geoinformationssystemen.
- Wetterdatenintegration: Berücksichtigung von Temperatur, Wind, Niederschlag etc. zur Optimierung des Ausbringzeitpunkts.
- Dokumentation & Nachverfolgbarkeit: Protokollierung der tatsächlich ausgebrachten Mengen zur Einhaltung gesetzlicher Dokumentationspflichten.
- Sensorgestützte Echtzeitanpassung: Dynamische Anpassung der Ausbringmenge während des Einsatzes mithilfe von Sensoren und IoT-Technologie.
- Simulation und Szenarienplanung: Vergleich verschiedener Ausbringstrategien zur Optimierung von Wirtschaftlichkeit und Umweltwirkung.
- Kompatibilität mit Landtechnik: Schnittstellen zu GPS-gesteuerten Maschinen und Ausbringtechnik zur automatisierten Steuerung.
Beispiele für "Ausbringmengenberechnung":
- Düngermengenberechnung: Ermittlung der benötigten Düngermenge basierend auf Bodenanalysen und Pflanzenbedarf.
- Saatgutmengenbestimmung: Berechnung der optimalen Saatgutmenge pro Hektar für verschiedene Kulturen.
- Pflanzenschutzmitteldosierung: Festlegung der korrekten Aufwandmenge von Pestiziden unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben.
- Bewässerungsmengenplanung: Berechnung der notwendigen Wassermenge basierend auf Bodenfeuchtigkeit und Pflanzenbedarf.
- Gülleausbringung: Ermittlung der zulässigen Ausbringmenge organischer Dünger unter Beachtung von Nährstoffgrenzen.
- Streusalzberechnung: Bestimmung der benötigten Streusalzmenge für Winterdienstfahrzeuge basierend auf Straßenfläche und Wetterbedingungen.
- Ein Landwirt berechnet die optimale Gülledüngung für eine Maisfläche auf Basis des Stickstoffbedarfs und der Bodenwerte.
- Eine Agrargenossenschaft nutzt Software zur Planung der Pflanzenschutzmittelgabe unter Berücksichtigung gesetzlicher Obergrenzen.
- Ein Lohnunternehmer führt die Ausbringung mit GPS-gestützten Maschinen durch, die die Ausbringmenge in Echtzeit anpassen.
- Ein Betrieb dokumentiert die eingesetzten Düngermengen automatisch zur Vorlage bei Behörden.
- Ein Berater simuliert verschiedene Düngestrategien zur Optimierung der Erträge bei gleichzeitiger Einhaltung der Düngeverordnung.