Unter „Erzeugen des Schlüsselpaares“ versteht man die sichere Erstellung eines zusammengehörigen privaten und öffentlichen Schlüssels für Verfahren der asymmetrischen Kryptografie (z. B. RSA, ECC/Curve25519). Das Ziel ist, einen einzigartigen, nicht vorhersagbaren privaten Schlüssel zu erzeugen und den dazugehörigen öffentlichen Schlüssel für Verifikation, Verschlüsselung oder Authentisierung bereitzustellen. Grundlage sind kryptografisch sichere Zufallsquellen und – je nach Sicherheitsanforderung – hardwaregestützte Schutzmechanismen.
Algorithmus- und Parameterwahl: Auswahl von RSA, ECC (z. B. P-256, secp384r1) oder Ed25519 inkl. Schlüssellängen/Kurven.
Sichere Zufallszahlengenerierung (CSPRNG): Nutzung geprüfter Entropiequellen und DRBGs (z. B. FIPS/BSI-konform) mit Health-Checks.
Hardware-gestützte Generierung: Erstellung in HSM, TPM oder Secure Enclave/TEE; private Schlüssel verlassen die Hardware nicht.
Schlüsselattribute & Richtlinien: Festlegung von Zweck (Signatur, Verschlüsselung), Export-/Nutzungs-Policies und Ablauf-/Rotationsvorgaben.
Schlüsselattestierung: Nachweis, dass Schlüssel in vertrauenswürdiger Hardware erzeugt wurden (Attestation/Zertifikate).
Integritäts- und Qualitätsprüfungen: Primalitätstests für RSA, Kurven-Validierung bei ECC, Selbsttests des RNG.
Schlüsselkennzeichnung & Metadaten: Vergabe von Key-IDs, Tags und Besitz-/Compliance-Informationen für Lifecycle-Management.
CSR-Erstellung (Certificate Signing Request): Automatische Generierung eines CSR auf Basis des neuen Schlüsselpaares für PKI-Zertifikate.
Sichere Ablage & Backup: Geschütztes Speichern/Backup (z. B. Key-Wrapping, Shamir-basiertes Recovery) gemäß Unternehmensrichtlinien.
Protokollierung & Audit: Lückenlose Logs zur Nachvollziehbarkeit (Wer, Was, Wann, Wo) und für Compliance-Nachweise.
API- und KMS-Integration: Bereitstellung über REST/PKCS#11/KMS-Schnittstellen für Anwendungen, CI/CD und DevOps-Workflows.
Eine Unternehmens-PKI erzeugt für einen neuen TLS-Webserver ein ECC-Schlüsselpaar im HSM und erstellt daraus einen CSR.
Ein DevOps-Team generiert SSH-Schlüsselpaare mit passwortgeschütztem Private Key und definierten Parametern für den Zugriff auf Produktionssysteme.
Eine Mobile-App lässt Geräte beim Erststart ein Schlüsselpaar in der Secure Enclave erzeugen; nur der öffentliche Schlüssel wird beim Backend registriert.
In der IoT-Fertigung erzeugt jedes Gerät beim Provisioning ein Ed25519-Schlüsselpaar und weist per Attestation seine Herkunft nach.
Eine Build-Pipeline erstellt ein Code-Signing-Schlüsselpaar ausschließlich im HSM; der private Schlüssel wird nie exportiert.
Ein Unternehmen richtet S/MIME ein: Benutzer erzeugen lokal ein Schlüsselpaar und beantragen damit Personenzertifikate.
Eine Wallet-Anwendung generiert aus einem sicheren Seed deterministische Schlüsselpaare für Transaktionen.
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