Der Begriff „Automatisierte Ladungsplanung“ bezeichnet die softwaregestützte, regelbasierte und häufig KI-unterstützte Erstellung optimaler Ladepläne für Kartons, Paletten, Fahrzeuge oder Container. Ziel ist es, Volumen und Gewicht effizient zu nutzen, gesetzliche und betriebliche Restriktionen einzuhalten (z. B. Stapelbarkeit, Achslasten, Gefahrguttrennung) und die Abläufe in Lager, Transport und Zustellung zu beschleunigen – bei zugleich höherer Planungsqualität und Transparenz.
Artikel- und Verpackungshierarchien: Verwaltung von Abmessungen, Gewichten, Toleranzen und Packstufen (Stück → Karton → Umverpackung → Palette/Container).
Automatische Kartonierung (Cartonization): Auswahl des optimalen Karton-/Behältertyps je Auftrag oder Sendung.
Palettierung & Mischpaletten: 2D/3D-Palettenaufbau, Lagenbilder, Muster für sortenreine und gemischte Paletten.
Container-/Trailer-Zuordnung & Konsolidierung: FTL/LTL, Containerstau (20’/40’/HC), Doppelstock- und Multi-Kompartiment-Fahrzeuge.
3D-Visualisierung & Interaktive Bearbeitung: Ladepläne mit Kollisionsprüfung, Drag-&-Drop und automatischer Neuberechnung.
Gewichtsverteilung & Achslastprüfung: Schwerpunktberechnung, Einhaltung von Achs- und Gesamtlasten.
Regelwerke & Restriktionen: Stapel- und Kippstabilität, Fragilität, Gefahrgut-/Kompatibilitätsregeln, Temperaturzonen.
Ladungssicherung: Berücksichtigung von Hilfsmitteln (Zwischenlagen, Zurrpunkte, Antirutschmatten) und Ausgabe von Sicherungshinweisen.
Tour- und Entladereihenfolge: Planung nach Stoppreihenfolge, Zeitfenstern und Cross-Dock-Vorgaben.
Szenariovergleich & Optimierung: Ziele wie maximale Auslastung, minimale Fahrzeug-/Containeranzahl, Handlingaufwand oder Kosten/CO₂.
Dokumente & Etiketten: Lade- und Packlisten, Ladediagramme, Palettenlabels, ASN/EDI-Unterstützung.
Integration & Stammdatenabgleich: Schnittstellen zu ERP/WMS/TMS, Scanner- und Staplerterminals, API-basierter Datenaustausch.
Ausnahmen & manuelle Übersteuerung: Freigabeprozesse, What-if-Analysen, Versionierung und Audit-Trail.
Monitoring & KPIs: Füllgrad/Cube Utilization, Auslastung, Kosten pro Sendung, Servicelevel und Emissionen.
Ein E-Commerce-Lager wählt automatisch die passende Kartongröße je Bestellung und erzeugt die Packliste.
Ein Hersteller baut Mischpaletten für Filialbelieferungen so, dass die Entladereihenfolge der Tour entspricht.
Ein 3PL konsolidiert LTL-Aufträge zu FTL-Sendungen, erstellt 3D-Ladepläne und prüft Achslasten – Ergebnis: weniger Fahrzeuge bei gleicher Servicequalität.
Ein Exporteur plant den Containerstau (40’ HC) für Maschinenkomponenten unter Berücksichtigung von Nicht-Stapelbarkeit und Schwerpunktlage.
Ein Lebensmittellogistiker verteilt Sendungen auf Multi-Temperatur-Fahrzeuge und hält Zeitfenster am Handel ein.
Ein Automotive-Zulieferer plant sequenzierte Ladungen (JIT/JIS) für die liniengerechte Anlieferung ohne Umlagerungen.