Der Begriff „Produktkalkulation“ bezeichnet den betriebswirtschaftlichen Prozess zur systematischen Ermittlung der Herstellungskosten und des Verkaufspreises eines Produkts. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit eines Produkts zu analysieren, fundierte Preisentscheidungen zu treffen und die Rentabilität sicherzustellen. Die Produktkalkulation berücksichtigt dabei verschiedene Kostenarten – wie Material-, Fertigungs-, Gemein- und Verwaltungskosten – und kann sowohl für bestehende als auch für neu entwickelte Produkte durchgeführt werden.
Kalkulation von Stückkosten: Ermittlung der Kosten pro Einheit unter Berücksichtigung aller relevanten Einzel- und Gemeinkosten.
Materialkostenberechnung: Automatische Zuordnung und Bewertung von eingesetzten Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigteilen.
Arbeits- und Fertigungskosten: Erfassung und Bewertung von Arbeitszeiten, Maschinenlaufzeiten und Fertigungsschritten.
Zuschlagskalkulation: Anwendung von Gemeinkostenzuschlägen zur anteiligen Verteilung indirekter Kosten auf Produkte.
Deckungsbeitragsrechnung: Berechnung des Beitrags zur Deckung fixer Kosten und zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit eines Produkts.
Szenarien- und Variantenkalkulation: Simulation alternativer Fertigungsprozesse, Materialien oder Stückzahlen zur Optimierung der Kostenstruktur.
Kalkulation nach Kostenstellen: Zuordnung von Kosten zu bestimmten Produktionsbereichen oder Abteilungen zur besseren Transparenz.
Integration mit ERP- und PPS-Systemen: Nutzung aktueller Daten aus Lagerwirtschaft, Einkauf, Produktion und Vertrieb zur präzisen Kalkulation.
Ein Maschinenbauunternehmen berechnet die Herstellungskosten für eine neue Maschinengeneration unter Einbezug von Material-, Lohn- und Energiekosten.
Ein Möbelhersteller kalkuliert die Auswirkungen gestiegener Rohstoffpreise auf den Verkaufspreis einer Produktlinie.
Ein Elektronikhersteller vergleicht verschiedene Fertigungsvarianten hinsichtlich Kosten und Marge.
Ein Unternehmen simuliert unterschiedliche Losgrößen zur Ermittlung der optimalen Serienfertigungskosten.
Ein Controller analysiert mit Hilfe einer Software, welche Produkte negative Deckungsbeiträge aufweisen und aus dem Sortiment genommen werden sollten.