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Mainframe-basierend


Betriebssysteme für Großrechner

Was ist Mainframe?

Ein Mainframe ist ein leistungsstarker, hochentwickelter Computer, der in der Lage ist, große Mengen an Daten zu verarbeiten und komplexe Aufgaben auszuführen. Diese Computer sind dafür bekannt, eine hohe Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit zu bieten. Mainframes wurden ursprünglich in den 1950er Jahren entwickelt und waren lange Zeit die dominierende Form von Großrechnern in großen Unternehmen, Regierungsorganisationen, Banken und anderen Organisationen, die umfangreiche Datenverarbeitung benötigten.

Ein Mainframe zeichnet sich durch mehrere charakteristische Merkmale aus:

  • Leistung:
    Mainframes sind für den Umgang mit großen Datenmengen und komplexen Berechnungen ausgelegt. Sie verfügen über leistungsstarke Prozessoren, die parallele Verarbeitung unterstützen können.
  • Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit:
    Mainframes bieten eine hohe Ausfallsicherheit. Sie sind so konzipiert, dass sie unterbrechungsfreie Dienste und eine hohe Betriebszeit gewährleisten können. Dazu gehören Funktionen wie Hot-Swapping von Hardwarekomponenten und redundante Systeme.
  • Skalierbarkeit:
    Mainframes können horizontal (durch das Hinzufügen weiterer Prozessoren) und vertikal (durch die Erweiterung der Kapazität einzelner Komponenten) skaliert werden, um den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden.
  • Virtualisierung:
    Mainframes sind oft in der Lage, virtuelle Umgebungen zu erstellen, die es ermöglichen, mehrere unabhängige Betriebssysteminstanzen auf derselben physischen Hardware auszuführen.
  • Sicherheit:
    Aufgrund der Verarbeitung sensibler Unternehmensdaten legen Mainframes großen Wert auf Sicherheitsaspekte. Sie bieten Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und andere Sicherheitsfunktionen.
  • Langjährige Unterstützung:
    Mainframes haben oft eine lange Lebensdauer und werden über viele Jahre hinweg unterstützt. Dies ist wichtig für Unternehmen, die ihre Anwendungen und Systeme nicht oft migrieren möchten.

Trotz des Aufstiegs von verteilten Systemen und Cloud-Computing haben Mainframes in vielen Branchen immer noch ihre Bedeutung behalten, da sie speziell für die Verarbeitung großer Transaktionsmengen und den Betrieb von unternehmenskritischen Anwendungen geeignet sind.

Vorteile

Mainframes bieten eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die große Mengen an Daten verarbeiten, geschäftskritische Anwendungen betreiben und hohe Anforderungen an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit haben. Mainframes ermöglichen die Konsolidierung verschiedener Arbeitslasten auf einer einzigen Plattform. Dadurch können Unternehmen Kosten sparen und die Verwaltung vereinfachen. Viele Unternehmen haben bereits seit Jahren Mainframe-Systeme im Einsatz. Diese Systeme können nahtlos in moderne IT-Infrastrukturen integriert werden, um den Wert der vorhandenen Investitionen zu nutzen.

Mainframes sind ideal für transaktionsintensive Anwendungen, wie sie in Banken, Versicherungen und großen Einzelhandelsketten vorkommen. Sie gewährleisten die Konsistenz und Integrität von Transaktionen. Obwohl Mainframes anfangs teuer sein können, können sie auf lange Sicht kosteneffizient sein. Die Fähigkeit, viele Arbeitslasten auf einer einzigen Plattform zu konsolidieren, kann zu niedrigeren Gesamtbetriebskosten führen.

Trotz der Fortschritte in der verteilten Systemarchitektur und dem Aufkommen von Cloud-Computing behalten Mainframes aufgrund ihrer einzigartigen Fähigkeiten und Vorteile weiterhin eine wichtige Rolle in vielen Unternehmen bei der Bewältigung komplexer IT-Herausforderungen.

  • Hoher Virtualisierungsgrad entkoppelt die Anwendungssoftware von Hardware- und Implementierungsdetails
  • Virtualisierungsgrad ist Grundlage für langfristige Kompatibilität
  • Hohe Flexibilität
  • Hohe Verfügbarkeit
  • Weite Skalierbarkeit
  • Große Robustheit

Nachteile

Mainframes sind in der Regel teuer in der Anschaffung und im Betrieb. Die Hardware, Softwarelizenzen und Wartungskosten können hohe Investitionen erfordern, insbesondere für kleinere Unternehmen. Die Einrichtung, Konfiguration und Wartung von Mainframes erfordert spezialisiertes Know-how. Die Komplexität kann dazu führen, dass Unternehmen qualifiziertes Personal benötigen oder externe Dienstleistungen in Anspruch nehmen müssen. Während Mainframes leistungsstark und stabil sind, können sie in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität eingeschränkt sein. Die Implementierung neuer Technologien oder das Hinzufügen von Funktionen kann kompliziert sein. Die meisten Mainframe-Systeme stammen von bestimmten Herstellern, was zu einer gewissen Abhängigkeit von diesen Anbietern führen kann. Dies kann zu Einschränkungen bei der Auswahl von Hardware und Software führen.

Aufgrund der speziellen Architektur und Betriebssysteme von Mainframes können sie Schwierigkeiten haben, nahtlos mit moderneren IT-Systemen zu integrieren, insbesondere wenn diese auf unterschiedlichen Plattformen laufen. Mainframes sind leistungsstark und benötigen entsprechend viel Energie und Kühlung, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Aufgrund der Stabilität und Langlebigkeit von Mainframes kann es länger dauern, bis neue Technologien und Innovationen in diese Systeme integriert werden. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen aktuelle Entwicklungen langsamer umsetzen können. Die physische Größe und das Gewicht von Mainframe-Systemen können ihre Installation und Integration in vorhandene Rechenzentren einschränken. Es kann schwierig sein, qualifizierte Fachkräfte zu finden, die über Expertise in Mainframe-Technologien verfügen. Dies kann zu Engpässen in der Wartung und Unterstützung führen. Da Mainframes eine lange Lebensdauer haben, besteht die Gefahr, dass die verwendete Technologie im Laufe der Zeit veraltet. Dies könnte die Anforderungen moderner Geschäftsprozesse und IT-Anwendungen beeinträchtigen.

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Sehr groß, braucht Platz
  • Eingeschränkte Flexibilität
  • hohe Betriebskosten (z.B. Kühlung / Klima, Strom, hohe Stundensätze für Wartung, Spezialisten)
  • Zentralistische Struktur, nachteilig bei einem Ausfall
  • Hohe Energie- und Kühlungsanforderungen:

Beispiele für Mainframe

  • z/OS, z/VM, z/VSE für IBM-Großrechner, ältere Versionen auch bekannt unter MVT, MVS, OS/390, VM, u.a.)
  • System i (frühere Namen AS/400 oder eServer iSeries oder System i5)
  • BS2000 von Fujitsu für Siemens Großrechner
  • GCOS (Honeywell), UNIVAC (Sperry, Unisys)
  • UNICOS für Cray Rechner
  • u.a.
Abkürzungen:
OS: Operating System
VM: Virtuelle Maschine
MVS: Multiple Virtual Storage/Systems
AS: Anwendungssysteme