Bekanntheitsgrad und Verbreitung der Software

Beurteilung des Bekanntheitsgrads oder Verbreitungsgrads einer Software

Die Beurteilung des Bekanntheitsgrads oder Verbreitungsgrads einer Software ist eine wichtige Entscheidungshilfe - insbesondere im B2B-Umfeld, wo es um Investitionssicherheit, Supportverfügbarkeit und langfristige Nutzbarkeit geht. Es ist allerdings bei der Beurteilung zu berücksichtigen, dass es keinen einzelnen Indikator gibt, der die "ganze Wahrheit" abbildet. Eine Kombination verschiedener Methoden liefert das umfassendste Bild.

• Bekanntheitsgrad (Brand Awareness): Dies bezieht sich darauf, wie vertraut die Zielgruppe mit der Software ist und ob sie die Software wiedererkennen oder sich aktiv daran erinnern können.
• Verbreitungsgrad (Adoption/Market Penetration): Dies bezieht sich darauf, wie viele Menschen oder Unternehmen die Software tatsächlich nutzen.

Anwenderzahlen und Marktanteile

• Herstellerangaben: Viele Anbieter veröffentlichen Nutzerzahlen (z. B. „über 10.000 Unternehmen weltweit“). Diese sind ein erster Anhaltspunkt, sollten aber hinterfragt werden.
• Marktstudien: Analystenhäuser veröffentlichen Marktanteilsanalysen und Quadranten.
• Open-Source-Projekte: Anzahl der Downloads, GitHub-Sterne, Forks oder aktive Mitwirkende sind Indikatoren für Verbreitung und Community-Aktivität.

Online-Sichtbarkeit und Suchvolumen

• Google Trends: Zeigt die relative Entwicklung der Suchanfragen zu einer Software.
• SEO-Tools: Ermöglichen eine Auswertung des Suchvolumens – insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern.
• Erwähnungen in Fachportalen: Eine häufige Präsenz in Fachartikeln, Blogs und Software-Vergleichsportalen (z. B. SoftGuide) deutet auf eine breite Marktdurchdringung hin.

Partnerschaften und Implementierer

• Eine hohe Zahl von Implementierungspartnern, Integratoren oder zertifizierten Beratern spricht für breite Marktverfügbarkeit.
• Informationen über Distributionsnetzwerke, besonders bei international eingesetzten Lösungen, geben Einblick in den geografischen Verbreitungsgrad.

Einsatz bei Großunternehmen und Behörden

• Wenn die Software bei bekannten Großunternehmen oder öffentlichen Einrichtungen im Einsatz ist, deutet das auf eine gewisse Reife, Stabilität und Vertrauen am Markt hin.
• Oft geben öffentliche Ausschreibungen Einblick in eingesetzte Systeme oder geplante Softwareeinführungen.

Zertifizierungen und Normenkompatibilität

• Einhaltung von Standards (z. B. ISO, DSGVO, GoBD) sowie vorhandene Zertifizierungen können Rückschlüsse auf die Marktposition und Branchenrelevanz zulassen.

Langjährige Marktpräsenz und Weiterentwicklung

• Ein kontinuierlich weiterentwickeltes Produkt mit mehreren Major-Releases und aktiver Roadmap ist oft ein Indikator für nachhaltige Marktakzeptanz.