Software-Tipps

Elektronik, Elektrotechnik


Typische Funktionen und Tipps zur Auswahl von Software im Elektronik- und Elektrotechnikbereich

Beachten Sie bitte auch die aktuelle Marktübersicht der Softwarelösungen und Erklärungen zum Thema Elektronik, Elektrotechnik

Ergänzend zu den allgemeinen Softwarekriterien, die in den vorangegangenen Abschnitten beschrieben wurden, finden Sie nachfolgend fachspezifische Kriterien zur Bewertung von Software zur Elektrik und Elektrotechnik.


Typische allgemeine Funktionen:

  • Möglichkeiten zum Abbilden und Erstellen von Stromkreisen bzw. Systemen.
  • Erstellung und Abbildung von Stromlauf- und Stromkreisdiagrammen.
  • Integrierte Simulationen von Stromkreisen und Umläufen.
  • Umfangreiche Funktionen für die Erstellung von Schaltungsdiagrammen und Schaltungsplänen.
  • Funktionen zur Installationsplanung und Lastberechnung.
  • Möglichkeiten PCBs bzw. Leiterplatten zu designen bzw. abzubilden, PCB steht für Printed Circuit Board.
  • Möglichkeit zur Erstellung und Verwaltung von Bestückungslisten für Schaltungen und Schaltpläne.
  • Automatische Leiterplattenentflechtung bei Layoutprogrammen.
  • Autorouting, Entflechtung der elektrischen Verbindungen.
  • Autoplacement, automatische Platzierung der Bauteile auf Leiterplattenlayout.
  • Optionen zur Berücksichtigung der Strombelastbarkeit.
  • Steuerfunktionen für Relaiskarten und digitale IO Karten.
  • Prüflisten für sicherheitsrelevante Vorschriften und Regeln z.B. EG-Niederspannungsrichtlinien.
  • Funktionen zur Ein- und Ausgabe mit Vorsatzzeichen.
  • Schnittstellen zu Systemen wie zum Beispiel: GIS, SAP, Excel, Access, Oracle, CRM, dBase.

Weitere spezifische Kriterien und Frage-Anregungen für die Bewertung von Software zur Elektrik und Elektrotechnik aufgeführt:

  • Fragen Sie nach einer DATANORM-Schnittstelle. DATANORM ist ein Standardverfahren für den Artikeldatenaustausch von Katalogen inklusive Leistungsbeschreibungen.1 Diese Schnittstelle erweist sich in den Bereichen Heizung-Sanitär, Elektro und in diversen Handwerksbereichen als hilfreich. Ähnlich ist unter anderem die ELDANORM.
  • Bietet die Softwarelösung eventuell eine GAEB-Schnittstelle.2 Eine GAEB-Schnittstelle ermöglicht Ihnen den Zugriff auf Leistungsverzeichnisse der Baubranche. Alternativ kommt in Österreich die ÖNORM3 zum Einsatz.
  • Fragen Sie, ob sich beliebige Umlaufberechnungen durchführen lassen.
  • Klären Sie das Vorhandensein von Stromlaufanalysefunktionen.
  • Erkundigen Sie sich auch nach Geräte-Verwaltungsoptionen bzw. Funktionen zur Verwaltung von elektronischen Bauteilen.
  • Fragen Sie nach der Einhaltung von Vorschriften und Normen wie z.B. EN-, DIN-, IEC- VDE- und Normen des Institute for Printed Circuits (IPC).
  • Wichtig ist auch die grafische Darstellung von Frequenz- und Phasengängen.
  • Formelgeneratoren und eine Formeldatenbank sollten immer Bestandteil von Berechnungssoftware insbesondere zur Auslegung bzw. Planung von Schaltungen, Installationen und Bestückungen sein.
  • Stellen Sie EMV-gerechte Entwicklung sicher. Möglichkeiten auf Überprüfung und EMV-konforme Anwendungen. EMV steht für Elektromagnetische Verträglichkeit.
  • Fragen Sie ob sich Installationspläne und Verkabelungen grafisch abbilden lassen.
  • Hilfreich sind auch objektorientierte Kabelbelegungen.
  • Fragen Sie nach möglichen Schaltschranksimulationen sowie nach einer Verkabelungsdarstellung/Anleitung und Aufteilungsplänen für Schaltschränke.
  • Möglichkeiten zur kompletten Anlagenprojektierung.
  • Unterstützung von Gebäudeverkabelungen bzw. integriertes Kabelmanagement.
  • Fragen Sie nach Möglichkeiten zur Abbildung verschiedener Topologien wie z.B. Stern, Ring, Bus.
  • Erkundigen Sie sich nach einem integrierten Facility-Management.
  • Optionen zur Logiküberprüfung auf Duplizität, Raum bzw. Aufteilung und Anbringung, Verbindung bzw. Plausibilität.
  • Klären Sie Optionen zur Stammdatenverwaltung für Geräte, Schränke, Konsolen, Ports, Kabel, Schalter, Sicherungen, Kanäle, Trassen.
  • Möglichkeiten für Netzwerkdokumentationen, IT-Bauteile- und Elektrobauteile-Dokumentationen.
  • Unterstützung von Prozessmanagement und Workflow-Engines.
  • Fragen Sie nach Windows-Benutzeroberflächen.
  • Erkundigen Sie sich nach Schnittstellen zu Netzwerkmanagementsystemen wie z.B. HP OpenView, Unicenter TNG, IBM Tivoli.
  • Schnittstellen bzw. Unterstützung von unterschiedlichen Telefonanlagen z.B. Siemens. Fragen Sie ob es in diesem Zusammenhang eventuell bereits existierende Plug-Ins gibt.
  • Fragen Sie auch nach Funktionen für automatische Referenzdatenerfassung zur Steuerungskontrolle.
  • Programmfunktionen für die Entwicklung elektromechanischer Produkte.
  • Falls benötigt, fragen Sie auch nach Möglichkeiten für NC-Bearbeitungen. NC steht für Numeric Control. Sie können auch die mögliche Nutzung von (C)NC Daten erfragen.
  • Optionen und Funktionen für digitale Produktentwicklung.

1 vgl. auch DATANORM.de: Fragen und Antworten (FAQ) - Allgemein, aufgerufen am 17.10.2017
2 Der GAEB (Gemeinsame Ausschuss Elektronik im Bauwesen) fördert den Einsatz der Datenverarbeitung im Bauwesen vgl. auch DIN Deutsches Institut für Normung e.V.: GAEB-Homepage, aufgerufen am 12.09.2017
3 vgl. auch Austrian Standards Institute: ÖNORM, aufgerufen am 12.09.2017
Abkürzungen:
IO: Informationsobjekt
GIS: Geographisches Informationssystem
SAP: Unternehmen SAP SE bzw. Systems, Applications and Products in Data Processing
CRM: Customer Relationship Management
IPC: Interprocess Communication
EMV: Elektromagnetische Vertraeglichkeit
HP: Hewlett-Packard
IBM: International Business Machines
NC: Numerical Control
vgl.: vergleiche
FAQ: Frequently Asked Questions
GAEB: Gemeinsame Ausschuss Elektronik im Bauwesen
DIN: Deutsche Institut für Normung
e.V.: eingetragener Verein
ÖNORM: Österreichisches Normungsinstitut