Software-Tipps

Projektverwaltungssoftware


Typische Funktionen und Tipps zur Auswahl von Projektverwaltungssoftware

Was ist ein Projekt?

Ein Projekt ist eine zeitlich definierte und einmalige Aufgabe mit einem bestimmten Anfangs- und Endpunkt.

Die DIN 69901 Projektmanagement - Projektmanagementsysteme (Ausgabe 2009-01) besagt:”Ein Projekt ist ein Vorhaben, das im wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z. B.: Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Bedingungen, Abgrenzungen gegenüber anderen Vorhaben und projektspezifische Organisation.

Projekte können sich dabei sehr deutlich im Umfang und in der Komplexität unterscheiden. Ein Bauprojekt kann zahlreiche Gewerke und Projektbeteiligte umfassen, während evtl. die Entwicklung einer Software-App mit nur wenigen Programmierern in relativ kurzer Zeit zu bewältigen ist.

Was ist Projektmanagement?

Das Projektmanagement umfasst die Planung, Steuerung und die Durchführung eines Projektes. Hierfür gibt es in der Regel einen Projektverantwortlichen, den Projektmanager bzw. den Projektleiter, und die Projektmitarbeiter. Die wesentliche Aufgabe der Projektverwaltung besteht darin, das gesteckte Ziel des Projektes zu erreichen und dabei den zeitlichen Rahmen sowie das Budget einzuhalten und die gewünschte Qualität zu liefern.

Das Projektmanagement durchläuft dabei - unabhängig von der gewählten Projektmanagementmethode - verschiedene Projektphasen. Da ein Projekt einen definierten Anfangs- und Endpunkt besitzt, gibt es folglich eine Startphase und einen Projektabschluss. Desweiteren ist eine Planungsphase sowie die Realisierung bzw. Umsetzung der Planung nötig. Diese beiden Abschnitte können auch in mehr als nur zwei Phasen eingeteilt sein. Die einzelnen Projektphasen können dabei überlappend verlaufen oder sequenziell gestaltet sein. Letzteres bedeutet, dass erst eine Phase abgeschlossen sein muss, bevor die nächste beginnen kann. Projektmanagement umfasst eine Vielzahl von Bestandteilen, die dazu beitragen, Projekte effektiv zu planen, zu überwachen und abzuschließen.

Wichtige Bestandteile des Projektmanagements

Projektziele und -umfang: Die Definition klarer Projektziele und -umfangs ist entscheidend, um den Fokus des Projekts festzulegen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis davon haben, was erreicht werden soll.

Ressourcenplanung: Die Planung und Zuweisung von menschlichen, finanziellen, zeitlichen und materiellen Ressourcen, die für das Projekt benötigt werden, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden können.

Zeitmanagement: Die Entwicklung eines Zeitplans, die Festlegung von Meilensteinen und Fristen sowie die Überwachung des Fortschritts, um sicherzustellen, dass das Projekt rechtzeitig abgeschlossen wird.

Kommunikation: Die Einrichtung effektiver Kommunikationskanäle und -strukturen, um sicherzustellen, dass alle Stakeholder regelmäßig informiert sind und dass Probleme schnell angegangen werden können.

Risikomanagement: Die Identifizierung, Bewertung und Bewältigung von Risiken, die das Projekt beeinträchtigen könnten, sowie die Entwicklung von Strategien zur Risikominimierung oder -bewältigung.

Qualitätsmanagement: Die Festlegung von Qualitätsstandards und -richtlinien sowie die Überwachung der Projektdurchführung, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse den Erwartungen entsprechen.

Stakeholdermanagement: Die Identifizierung und Einbindung aller Stakeholder, einschließlich Kunden, Teammitglieder, Lieferanten und anderen Beteiligten, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Erwartungen berücksichtigt werden.

Change Management: Die Verwaltung von Änderungen im Projektumfang, Zeitplan oder anderen Aspekten des Projekts, um sicherzustellen, dass das Projekt flexibel bleibt und sich an veränderte Anforderungen anpassen kann.

Dokumentation: Die Erstellung und Aufrechterhaltung von Projektunterlagen, Berichten, Protokollen und anderen Dokumenten, um den Projektverlauf und -status festzuhalten und als Referenz für zukünftige Projekte zu dienen.

Abschluss und Evaluation: Die formelle Abschlussphase des Projekts, einschließlich der Überprüfung der Ergebnisse, des Erfolgs gegenüber den Zielen, der Dokumentation von Lernerfahrungen und der Durchführung von Abschlussberichten für die Stakeholder.

Projektmanagement Methoden

Es gibt verschiedene Projektmanagement Methoden. Neben der traditionellen oder auch klassisch genannten Methode, gibt es das agile Projektmanagement sowie eine Kombination aus den beiden genannten Methoden, das hybride Projektmanagement. Im Zusammenhang mit dem Projektmanagement tauchen eine Vielzahl an Methoden und Begrifflichkeiten auf.

Klassisches Projektmanagement
Die klassische oder traditionelle Methode wird oft auch als Wasserfallmethode bezeichnet, weil sich die einzelnen Aufgaben vom Anfang bis Ende des Projektes bildlich wie eine Art Wasserfall sequentiell aneinanderreihen. Die Methode ist insbesondere für Projekte geeignet, deren Aufgaben voneinander abhängig sind (sequentiell) wie das beispielsweise in der Baubranche, Anlagenbau oder in der Produktion der Fall ist.
Bei diesen klassischen Methoden kommen in der Regel Balkenpläne (Gantt-Charts) bzw. Netzpläne und sog. Meilensteine zum Einsatz. Klassisches Projektmanagement bietet eine Vielzahl an Methoden für Kontrolle und Steuerung. Klassische Projektmanagement-Methoden sind z.B. DIN, Meilenstein, PMI (Project Management Institute), Six Sigma, ICB 4.0 (Individual Competence Baseline) und viele weitere.

Gantt-Chart
Gantt-Chart
Gantt-Chart
Beispiele für Gantt-Charts

Agiles Projektmanagement
Scrum und Kanban gehören zu den sehr häufig eingesetzten agilen Projektmanagementmethoden. Beim agilen Projektmanagement steht die selbstorganisierte Teamarbeit und das Arbeiten in kurzen Iterationszyklen im Mittelpunkt der Methode. Der Auftraggeber bzw. Kunde bekommt bei dieser Methode jeweils am Ende eines Zyklus ein vorläufiges Ergebnis präsentiert und kann Teilabnahmen erteilen oder Änderungen veranlassen bzw. Feedback geben. Scrum, Kanban, Design Thinking, Lean Management, Lean Startup, XP (Extreme Programming) und viele weitere agile Methoden eignen sich hervorragend für große, komplexe Projekte in der Produktion sowie auch in der Softwareentwicklung.

Hybrides Projektmanagement
Hybrides Projektmanagement stellt eine Kombination aus zwei Projektmanagement-Methoden, meist klassisch und agil, dar. Agile Vorgehensweisen wie u.a. PRINCE2, Hermes, V-Modell XT, V-Modell Bund, Crystal, Dynamic System Development Methodology (DSDM), Feature Driven Development (FDD), Projektablauf nach IPMA, PMBOK® Guide etc. werden dabei mit einem engen bzw. festen Handlungsrahmen umgesetzt. Selbstverständlich können aber auch zwei agile Vorgehensweisen miteinander kombiniert werden. So können z.B. PRINCE2 oder Hermes mit Methoden wie Scrum oder Kanban verbunden werden. Letztlich sind der “Kombinationsfreude” keine Grenzen gesetzt.

Welche Projektmanagementmethode eignet sich für welches Projekt?

Welche Methode sich am besten für welches Projekt bzw. auch für die Projektumgebung eignet, ist nicht ganz einfach zu sagen. Ist das Projekt mit Tätigkeiten und Zeiten gut planbar, haben Sie feste Strukturen und Anforderungen, sind klassische Methoden zu bevorzugen. Sie bearbeiten kundenorientierte Projekte mit einem hohen Kommunikationsaufwand, entwickeln Software oder Werbekampagnen etc., arbeiten in flexiblen Umgebunden, dann sind agile Methoden die bessere Wahl. Oft bieten sich auch Kombinationen von Methoden für die erfolgreiche Arbeit von Projekten an.

Tabelle: Vergleich von Methoden des Projektmanagements

klassisch agil hybrid
Ziel Präzise definiert bei Beginn des Projektes Bei Beginn des Projektes kein finales Projektergebnis definiert definierte und nicht eindeutig definierte Projektziele
Vorteile Zeitliche Darstellung per Gantt-Chart und Visualisierung der Abhängigkeiten
Projekte sind durchgeplant und klar strukturiert
bessere Steuerung von verteilten Teams
effektive Einbindung von externen Projektbeteiligten
umfangreiche, regelkonforme Dokumentationen z.B. für Zulassungsverfahren
Prozesssicherheit
Einfache Anpassung an Änderungen (Pläne sowie Ziele)
weniger Regeln
häufige Zwischenergebnisse
Team organisiert sich selbst
Kundennutzen im Vordergrund
Schärfung des Zieles trotz Planungssicherheit
fixe Termine einhalten und bei kurzfristigen Änderungen flexibel reagieren
schnell validierbare Teilergebnisse
kurze Feedback-Schleifen
Effizienzsteigerung
Stakeholder-Einbindung
Kundennutzen im Vordergrund
Nachteile Einfache Anpassung an Änderungen (Pläne sowie Ziele)
weniger Regeln
häufige Zwischenergebnisse
Team organisiert sich selbst
Kundennutzen im Vordergrund
Hoher Kommunikationsbedarf weniger formale Dokumentation erhöhter Verwaltungsaufwand
veränderte Führungskultur
Hohes Maß Kommunikation
Attribute Planbasiert
detailliert
Regelkonform
Flexibel
schlank
Feedbackbasiert
schnell
Situationsabhängig
komplex
kontextgebunden
Anwendungsgebiete stabiles Projektumfeld
Bauvorhaben (Brücken, Straßen, Gebäude, etc.), Engineering Projekte mit sehr großem mechanischen Anteil Anlagenbau, Maschinenbau Pharmaindustrie
Projekte mit kurzer Laufzeit Projekte mit hohem Kundennutzen (z.B. Werbekampagnen) Softwareentwicklung Software-Entwicklung
Marketing-Kampagnen
Produktentwicklung

Vorteile durch den Einsatz von Projektmanagementsoftware

Projektmanagementsoftware bietet zahlreiche Vorteile, die Unternehmen bei der effizienten Planung, Verwaltung und Umsetzung von Projekten unterstützt. Sie stellt eine zentrale Plattform bereit, auf der alle Projektinformationen und -aktivitäten zusammenlaufen und trägt dazu bei, Projekte termingerecht und im Budget abzuschließen und die Effizienz im Unternehmen zu steigern. Projektmanagement-Software-Tools sind in der Regel darauf ausgelegt, die gängigsten Projektmanagementmethoden und -techniken zu unterstützen. Beachten Sie aber, dass nicht jede Software in der Lage ist, jede denkbare Methode vollständig abzubilden.

Vorteile durch den Einsatz von Projektmanagementsoftware

Projektmanagementmethoden wie Wasserfall, Scrum, Kanban, PRINCE2, Agile, Lean und viele andere haben jeweils ihre eigenen spezifischen Prozesse, Praktiken und Werkzeuge. Einige Projektmanagement-Tools sind speziell auf eine oder mehrere dieser Methoden ausgerichtet und bieten Funktionen und Vorlagen, die den Anforderungen dieser Methoden entsprechen. Um von den Vorteilen einer Projektmanagementsoftware zu profitieren, ist es daher wichtig, die Anforderungen Ihres Projekts und die bevorzugte Projektmanagementmethode zu berücksichtigen, wenn Sie nach Projektmanagement-Software suchen.

Bessere Projektplanung und Ressourcenzuweisung
Bessere Projektplanung und Ressourcenzuweisung Software für Projektmanagement ermöglicht eine detaillierte Projektplanung von Aufgaben, Meilensteinen und Ressourcen. Die visuelle Darstellung von Zeitplänen und Abläufen erleichtert die Planung und schafft Transparenz. Die Software unterstützt bei der optimalen Zuweisung von Ressourcen, einschließlich Mitarbeiter, Budgets und Materialien. Dies minimiert die Verschwendung von Ressourcen und gewährleistet eine maximale Effizienz. Die Software automatisiert in der Regel Routineaufgaben wie das Erstellen von Berichten und Gantt-Diagrammen, was Zeit spart und den administrativen Aufwand minimiert.

Kommunikation, Zusammenarbeit und Verfolgung des Projektstatus
Zusammenarbeit und Verfolgung des Projektstatus Projektmanagementsoftware fördert die Kommunikation innerhalb des Teams und mit Stakeholdern. Aktualisierte Informationen und Dokumente sind leicht zugänglich, was Missverständnisse reduziert. Die Software ermöglicht außerdem eine Echtzeit-Verfolgung des Projektfortschritts, so dass Sie immer wissen, ob das Projekt im Zeitplan liegt oder Verzögerungen auftreten. Projektmanagementsoftware umfasst in der Regel auch Tools zur teamübergreifenden Zusammenarbeit, unabhängig von geografischen Standorten. Teams können in Echtzeit zusammenarbeiten, Dateien teilen und Feedback geben.

Dokumentenmanagement
Dokumentenmanagement Projektmanagementsoftware bietet in der Regel eine zentrale Ablage für Dokumente, sodass Projektbeteiligte leicht auf alle relevanten Informationen zugreifen können. Dies eliminiert das lästige Suchen nach Dateien in E-Mails oder verschiedenen Ordnern. Die Software unterstützt oft auch die Verwaltung von verschiedenen Versionen von Dokumenten. Dies ist besonders nützlich, wenn mehrere Beteiligte an einem Dokument arbeiten und Änderungen nachverfolgt werden müssen. Durch das integrierte Dokumentenmanagement wird sichergestellt, dass immer die aktuellste Version verfügbar ist. Selbstverständlich umfasst die Software ein Zugriffsmanagement, sodass gewährleistet ist, dass nur autorisierte Personen auf bestimmte Informationen zugreifen und Änderungen vornehmen können. Zu einem Dokumentenmanagement innerhalb der Projektsoftware gehören zudem Such- und Filterfunktionen, die das Auffinden von Dokumenten erheblich erleichtern. Sie können nach Schlüsselwörtern, Datum, Autor und anderen Kriterien suchen.

Risikomanagement
Risikomanagement Die Software ermöglicht die Identifizierung und Verwaltung von Projektrisiken. Alle Risikoinformationen und -aktivitäten werden in der Software erfasst und protokolliert. Dies schafft einen klaren Verlauf und eine Dokumentation für die spätere Analyse und Berichterstattung. Projektmanagementsoftware ermöglicht die Durchführung von Risikoanalysen und die Planung von Szenarien. Die Software unterstützt die Verwaltung von Risikominderungsmaßnahmen. Sie können Maßnahmen definieren, verantwortliche Personen zuweisen und deren Fortschritt nachverfolgen. Risikoinformationen können für Projektbeteiligte und Stakeholder transparent dargestellt werden. Dies schafft Vertrauen und ermöglicht eine bessere Kommunikation bezüglich potenzieller Herausforderungen. Die Software speichert historische Risikodaten, die für zukünftige Projekte von unschätzbarem Wert sind. Teams können aus vergangenen Risikoerfahrungen lernen und ihre Fähigkeiten im Risikomanagement verbessern.

Leistungsüberwachung, Berichterstattung und Analyse
Berichterstattung und Analyse Software für Projektmanagement unterstützt u.a. die Leistungserfassung und die Überwachung der Leistung von Teammitgliedern und Aufgaben, oft sogar in Echtzeit. Dies fördert die Verantwortlichkeit und trägt zur Identifizierung von Engpässen bei. Die Software generiert Berichte und Analysen, die Einblicke in den Projektfortschritt, Budgetüberschreitungen und Ressourcenauslastung bieten. Die umfassenden Daten und Analysen, die durch die Software bereitgestellt werden, unterstützen eine fundierte Entscheidungsfindung und die kontinuierliche Verbesserung der Projektplanung und -durchführung. Projektmanagementsoftware bietet Tools zur Überwachung von Zeit- und Ressourcenzuordnung sowie analytische Werkzeuge zur Identifizierung von Mustern und Trends im Projektverlauf. Dies ermöglicht eine proaktive Anpassung der Projektstrategie.

Benutzerdefinierte Workflows
Benutzerdefinierte Workflows Benutzerdefinierte Workflows sind eine entscheidende Funktion in vielen Projektmanagementsoftware-Anwendungen. Sie ermöglichen Unternehmen, ihre Arbeitsabläufe und Prozesse individuell zu gestalten, um spezifische Anforderungen und Geschäftsprozesse zu berücksichtigen. In den meisten Projektmanagementsoftware-Anwendungen werden benutzerdefinierte Workflows visuell erstellt. Dies bedeutet, dass Sie die Arbeitsschritte, Zustände und Übergänge in einem grafischen Editor entwerfen können. Mit benutzerdefinierten Workflows ist es einfacher, den Verlauf von Aufgaben und Projekten nachzuverfolgen. Dies ist besonders wichtig für die Nachvollziehbarkeit, Qualitätssicherung und das Risikomanagement.

kanban

Weitere spezifische Kriterien und Frage-Anregungen für die Beurteilung von Software für das Projektmanagement

  • Führen Sie vor der Softwareentscheidung eine gründliche Marktrecherche der potentiell geeigneten Lösungen durch. Unser Tipp: Greifen Sie dabei völlig unverbindlich auf unseren kostenfreien Recherche-Service zurück. Es werden Fragen erarbeitet, weite Teile der Ausschreibung übernommen, potentielle Lösungen strukturiert darstellt und die Kommunikation mit den Anbietern dokumentiert!
  • Stellen Sie sicher, dass die Projektmanagementsoftware zur Projektplanung Methoden der Netzplantechnik unterstützt. Die Netzplantechnik hat sich in vielen Ländern besonders im Baubereich bewährt und erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Projektkosten im Rahmen bleiben und die Projektzeiten weitgehend eingehalten werden.
  • Fragen Sie auch nach der Unterstützung von Standards und Normen wie zum Beispiel DIN 699012 und ISO 21500.3 .
  • Klären Sie, ob Sie die zeitliche Projektplanung anhand grafischer Balken auf einem Kalenderblatt vornehmen können. Diese Möglichkeit der grafischen Projektplanung ist sehr nutzerfreundlich und ermöglicht einen übersichtlichen Projektplan.
  • Überlegen Sie sich vor der Anschaffung einer Projektmanagementsoftware, für welche Projekte die Software eingesetzt werden soll. Denn unterschiedliche Projektmanagementsoftware nutzen zum Teil unterschiedliche Projektmanagement- und Darstellungsmodelle, wie z.B. die Netzplantechnik4 , das Gantt-Modell5 oder Scrum6 bei der Softwareentwicklung.
  • Achten Sie bei Nutzung einer Projektmanagementsoftware, die die Netzplantechnik für die Projektplanung zugrunde legt, auf die Möglichkeit den "kritischen Pfad"7 zu ermitteln und darzustellen. Dadurch erhalten Sie jederzeit einen Überblick über erfolgskritische Projekttätigkeiten.
  • Ziehen Sie in Betracht, ob die Softwarelösung zusätzlich Projektbudgets verwalten und Projektabrechnungen erstellen soll.8
  • Prüfen Sie, ob es Schnittstellen zu den unternehmensrelevanten Programmen wie beispielsweise ERP-Systeme und E-Mail-Programme gibt.9 Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit das Projektmanagement effektiv arbeiten kann.
  • Sind Sie in der Baubranche tätig, prüfen Sie, ob die Lösung ein Mängelmanagement umfasst. Dadurch haben alle Projektbeteiligten eine zentrale Übersicht über sämtliche Mängel die am Bau auftreten und die Mängel können beispielsweise durch Abschläge in Rechnungen einfach berücksichtigt werden.
  • Achten Sie darauf, dass die Bearbeitungsstatus der am Projekt beteiligten Personen transparent dargestellt werden können. Dies fördert für den Projektmanager die Übersicht über den Projektstand.
  • Da eine angeschaffte Projektmanagementsoftware i.d.R. 5 - 10 Jahre eingesetzt wird, informieren Sie sich bitte möglichst über den wirtschaftlichen Zustand der Anbieter, deren Programme in Frage kommen, damit notwendige Softwareupdates auch in Zukunft gewährleistet sind.
  • Beachten Sie, dass Beratungs- und Projektmanagementkompetenzen des Anbieters beziehungsweise dessen Implementierungspartners bei Einführung der Projektmanagementsoftware ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Einführung sind.
  • Überlegen Sie, ob Sie spezielle Projektmanagement-Aufgaben wie z.B. Konfigurationsmanagement, Qualitätsmanagement, Risikomanagement, Wirtschaftlichkeitsrechnungen oder Prozessoptimierung durchführen wollen.10
  • Um teure Fehlinvestitionen in Projekte zu vermeiden und die begrenzten Unternehmensressourcen bestmöglich einzusetzen, prüfen Sie, ob Sie mit einem Multiprojektmanagement bzw. Projektportfoliomanagement die Ínvestitionsentscheidung für die geeignetsten Projekte optimieren können.
  • Benötigen Sie eine Projektmanagementsoftware für den Baubereich, achten Sie darauf, dass Schnittstellen zu AVA-Software11 vorhanden sind und der Datenaustausch nach GAEB12 möglich ist.
  • Ziehen Sie in Betracht, dass es sinnvoll sein kann, dass die Projektsoftware ein “Lead-”/”Offer-Management” beinhaltet, damit Sie bereits bei der Projektakquise finanziell relevante Informationen zur Projektbeurteikung erhalten.
  • Prüfen Sie, ob Sie mit der Software Veränderungen während der Projektlaufzeit simulieren können (“was wäre wenn-Situationen”) damit Sie bei unvorhersehbaren Änderungen von Faktoren, die sich auf das Projekt auswirken können die Folgen für das Projekt ermitteln können.
  • Erwägen Sie die Möglichkeit eine Software auszuwählen, die Checklisten und fundierte Lastenheftvorlagen zur umfassenden Anforderungsdefinition von Projekten bereitstellt.
  • Erkundigen Sie sich, ob ein ereignisgesteuertes Messaging zur Verfügung steht, ob automatisch über bestimmte Projektsituationen13 zu informieren. Das ist besonders bei größeren Projekten mit vielen beteiligten Personen zweckmäßig, weil hier erfahrungsgemäß immer ein erhöhter Informationsbedarf besteht.
  • Fragen Sie nach, ob jeder Nutzer der Zugriff auf das (Teil-)Projekt hat, sofort die Änderungen anderer Nutzer angezeigt bekommt und nicht warten muss bis Änderungen durch andere Nutzer gespeichert werden. Dadurch werden sich widersprechende Eingaben und Inkonsistenzen vermieden.
  • Durch Hinterlegung zusätzlicher Informationen zu den Erfahrungen der Projektbeteiligten, erhalten Sie einen Überblick über die Eignung der an den jeweiligen Teilprojekten beteiligten Personen. Sollte beispielsweise ein Projektmitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen, wissen Sie, welchem geeigneten Mitarbeiter Sie die Aufgaben übertragen können.
  • Falls in Ihrem Unternehmen regelmäßig parallele Projekte durchgeführt werden, ist es wichtig, dass die Software nicht nur einzelne Teilprojekte darstellen kann, sondern auch voneinander unabhängige Projekte, die gleichzeitig durchgeführt werden. Durch dieses Multiprojektmanagement kann die Nutzung der Gesamtunternehmenskapazitäten besser geplant und gesteuert werden.14
  • Idealerweise ist ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) in der Software integriert bzw. gibt es eine Schnittstelle zu einem DMS, damit die Projektdokumente zentral verwaltet werden können.

1 Scrum ist ein Vorgehensrahmen aus der Softwaretechnik. Der Ansatz von Scrum ist dabei empirisch, inkrementell und iterativ. Scrum wird für das Strukturieren komplexer Projekte eingesetzt.
2 DIN 69901: Die DIN 69901 bildet ein Modell der Prozesse im Projektmanagementsystem ab. Dies folgt der Erkenntnis, dass sich ein erwünschtes Ergebnis effizienter erreichen lässt, wenn Tätigkeiten und dazugehörige Ressourcen als Prozesse geleitet und gelenkt werden und Projekttätigkeiten nach bestimmten Methoden durchgeführt werden. So werden in dieser Norm die für das Projektmanagement wesentlichen Tätigkeiten als Prozesse abgebildet und mit den Wechselwirkungen in ihrem Projektumfeld in Beziehung gesetzt. Das erleichtert einerseits allen Projektbeteiligten die Orientierung im Projektverlauf und stellt andererseits auch eine gute Basis für die unternehmensübergreifende Vernetzung sowie die kontinuierliche Verbesserung des Systems dar.
3 ISO 21500 ist die erste internationale Norm für das Projektmanagement, in der Konzepte, Prozesse und Projektmanagement beschrieben werden.
4 vgl. auch Projektmanagement: Definitionen, Einführungen und Vorlagen - Netzplan, aufgerufen am 02.11.2023
5 vgl. auch Projektmanagement: Definitionen, Einführungen und Vorlagen - Gantt-Diagramm, aufgerufen am 02.11.2023
6 vgl. auch Klassiker des Projektmanagements: Wasserfall-Modell vs. agiles Vorgehen, aufgerufen am 02.11.2023
7 vgl. auch Kritischer Pfad, aufgerufen am 02.11.2023
8 vgl. auch 11 Tipps für Projektmanagement-Software, aufgerufen am 02.11.2023
9 vgl. auch 11 Tipps für Projektmanagement-Software, aufgerufen am 02.11.2023
10 vgl. auch Projektmanagement-Software, aufgerufen am 02.11.2023
11 Definition AVA= Auftrag, Vergabe, Abrechnung
12 vgl. auch GAEB-Datenaustausch, aufgerufen am 02.11.2023
13 z.B. Erreichen definierter Projektziele bzw. Meilensteine, Verzögerungen im kritischen Pfad, Überschreiten bestimmter Schwellenwerte (Kosten, Zeiten, Qualitäten), Änderungen an Projektdokumenten
14 vgl. auch Multiprojektmanagement, aufgerufen am 02.11.2023
Abkürzungen:
DIN: Deutsche Institut für Normung
evtl.: eventuell
PMI: Project Management Institute
ICB: technische Kompetenzelemente der Competence Baseline
XP: Experience
PRINCE2: PRojects IN Controlled Environments
XT: eXtended Technology
FDD: Floppy Disk Drive
IPMA: International Project Management Association
ISO: Internationale Organisation für Normung
DMS: Dokumenten Management System
vgl.: vergleiche
vs.: versus
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